Pfarramt Luther- und Friedenskirche
Jubiläum in 2024: 60 Jahre Lutherkirche
Die Lutherkirche feiert 2024 ihr 60-jähriges Bestehen. Geplant ist u.a. ein Festwochenende vom 30. August bis 1. September, zu dem auch unsere Partnergemeinden St. Andrew’s Roundhay in Leeds und die Martinskirche Bernburg eingeladen sind.
Die --> Festschrift zum Jubiläum enthält neben dem Programm für das Festwochenende unter anderem auch viele Informationen zur Geschichte der Lutherkirchengemeinde.
Unser neuer Pfarrer: Jean-Christoph de Araujo
(aus dem Gemeindebrief 9-11/2022)
Liebe Gemeindemitglieder in Luther- und Friedenskirche, liebe Leserinnen und Leser,
die seit bald einem Jahr andauernde Vakanz der Pfarrstelle „Luther- und Friedenskirche Frankenthal“ wird auf absehbare Zeit zu einem Ende kommen und es ist mir eine Freude, dass ich mich Ihnen heute hier vorstellen darf. Mein Name ist Jean-Christoph de Araujo, ich bin „der Neue“ und freue mich, dass ich die Pfarrstelle ab 1. November 2022 bekleiden darf.
Ich bin 40 Jahre alt, stamme aus Neustadt an der Weinstraße, auch wenn mein portugiesischer Nachname – vom Großvater väterlicherseits geerbt – anderes vermuten lässt. Vielleicht sind Sie und ich uns bereits vor längerer Zeit schon einmal begegnet. Von März 2017 bis Februar 2018 verbrachte ich einen Teil meines Vikariats, der praktischen Ausbildung zum Pfarrberuf, in der Lutherkirche. Seit März 2018 bin ich Pfarrer der Kirchengemeinden Carlsberg-Hertlingshausen, Altleiningen und Höningen. Vielen Frankenthaler*innen wird gerade Hertlingshausen ein Begriff sein, schließlich haben unzählige Schülerinnen und Schüler über Jahrzehnte Aufenthalte im dortigen Landschulheim verbracht.
Erlauben Sie mir ein paar weitere kurze, biografische Wegmarken: 1982 wurde ich in Neustadt geboren und im selben Jahr in Maikammer von Pfr. Fornoff getauft. 1996 folgte meine Konfirmation in der Martin-Luther-Kirche in Neustadt durch Pfr. Lamotte (später Dekan in Germersheim) und Vikarin Walz (heute Professorin für interkulturelle Theologie in Neuendettelsau). Nach demAbitur am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Neustadt im Jahr 2001 folgten ein neunmonatiger Zivildienst in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen in Bad Dürkheim. 2002 begann ich schließlich zu studieren, zuerst Lehramt für Förderschulen in Landau, später Evangelische Theologie in Heidelberg, Bethel und Mainz. Nach Vikariat und zwei erfolgreich abgelegten theologischen Examen mit einer Diplom-Arbeit zur „Bewertung des Suizids bei Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer und Albert Camus“ habe ich seit nunmehr viereinhalb Jahren die Pfarrstelle Carlsberg-Hertlingshausen im Dekanat Bad Dürkheim-Grünstadt inne.
Als ich vor einigen Monaten gefragt wurde, ob ich mir einen Wechsel nach Frankenthal vorstellen könne, habe ich dies in einem ersten Impuls verneint. Doch vielleicht kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser, solche Momente aus Ihrem eigenen Leben: Manches vorschnell Geäußerte entpuppt sich auf den zweiten Blick ganz anders als ursprünglich gedacht, sodass eine erneute Prüfung nottut. Unterschiedliche Gespräche mit Pfarrer Schellhaas-Eberle und Pfarrer Henninger, ein Treffen mit Mitgliedern der beiden Presbyterien von Luther- und Friedenskirche sowie diverse „Erkundungsbesuche“ im Gemeindegebiet ließen schnell die Entscheidung in mir reifen, mich auf die Pfarrstelle zu bewerben. Die Kirchenregierung hat meine Bewerbung einstimmig angenommen, sodass ich ab 1. November Pfarrer der beiden Gemeinden von Luther- und Friedenskirche sein werde. Auf diese zukünftige Aufgabe freue ich mich sehr!
Zuvor gilt es noch, in meinen bisherigen Gemeinden Dinge abzuschließen und einen Umzug in das Pfarrhaus der Lutherkirche in der Bohnstraße zu stemmen. Dass die beiden Presbyterien gemeinsam mit den beiden Ruhestandspfarrern so umsichtig waren, die erforderlichen Renovierungsarbeiten mit zeitlichem Vorlauf durchzuführen, erleichtert mein Ankommen in Frankenthal ungemein.
In jedem Fall bin ich gespannt auf all das, was vor Ihnen und mir, was vor uns liegt; und ich kann es kaum erwarten, viele von Ihnen bald schon kennenzulernen oder wiederzutreffen.
Nicht versäumen möchte ich, Sie schon heute zum Gottesdienst anlässlich meiner Einführung ins Amt am 1. Advent, dem 27. November, um 14:00 Uhr einzuladen. Geplant ist, den Gottesdienst in der Lutherkirche zu feiern – sofern die Corona-Pandemie dies zulässt.
In Vorfreunde auf das Zukünftige grüßt Sie für heute herzlich
Ihr baldiger Pfarrer
Jean-Christoph de Araujo
Die Presbyterien sagen danke
Liebe Gemeinden der Luther- und Friedenskirche,
eigentlich hatten wir uns insgeheim bereits auf eine längere Vakanz der Pfarrstelle eingestellt – welch ein segensreicher Glücksfall ist es deshalb, dass sich Pfarrer Jean-Christoph de Araujo in der Zwischenzeit beworben hat und bereits ab 1. November zu uns kommen wird! Wir sind sicher, dass er mit neuen Ideen ganz neue Impulse setzen wird, und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit.
Gleichzeitig möchten wir uns von Herzen bei Pfarrer Schellhaas-Eberle bedanken, der uns durch die Zeit der Vakanz mit großem Engagement begleitet hat – dass das Pfarrhaus einzugsfertig ist, haben wir in erster Linie seiner umsichtigen Betreuung der Renovierungsarbeiten zu verdanken.
Und auch Pfarrer Henninger gebührt unser großer Dank, der seinen Ruhestand wahrlich nicht wörtlich genommen hat, sondern die zweite Bauphase des Gemeindehauses der Lutherkirche weiterhin vorangetrieben hat.
Wir können uns glücklich schätzen, dass dank der tatkräftigen Unterstützung der beiden das ‚Schiff, das sich Gemeinde nennt‘, sicher durch die Zeiten der Vakanz navigiert wurde. Nun sind wir gespannt, was die Zukunft mit Pfarrer de Araujo bereithält
Dr. Matthias Eitelmann & Tamina Barth
Wie geht es mit dem Pfarramt weiter?
(aus dem Gemeindebrief 03-05/2022, Autor Pfarrer Rüdiger Schellhaas-Eberle)
Das haben Sie, liebe Gemeindeglieder, sich bestimmt in letzter Zeit auch schon gefragt. Eine endgültige Antwort auf diese Frage gibt es noch nicht, aber folgendes steht schon fest: Nachdem Pfarrer Martin Henninger Ende November des letzten Jahres in seinen wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, wurde die Pfarrstelle im Dezember im Amtsblatt der Landeskirche ausgeschrieben. Die Frist für die Bewerbungen endete am 28. Januar. Leider hat sich innerhalb dieser Frist keine Bewerberin/kein Bewerber gefunden. Nun besteht immer noch die Möglichkeit, dass es im Lauf der nächsten Zeit aus dem Kreis der pfälzischen Pfarrerinnen und Pfarrer Interessenten gibt, die sich für die Stelle zur Verfügung stellen können. Auf jeden Fall wird die Pfarrstelle über kurz oder lang wieder besetzt werden. Gegenwärtig sind Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus in Vorbereitung, damit es bei einer Wiederbesetzung der Pfarrstelle bezugsfertig ist. Die Handwerker dafür sind schon gefunden und können mit der Arbeit beginnen, sobald die entsprechende Genehmigung des Bezirkskirchenrates erteilt ist. Der Garten um das Pfarrhaus und hinter der Kirche wird zur Zeit auch in Ordnung gebracht.
Darf ich mich vorstellen?
(aus dem Gemeindebrief 12/2021 bis 02/2022, Autor Pfarrer Rüdiger Schellhaas-Eberle)
Liebe Gemeindeglieder in der Luther- und Friedenskirchengemeinde!
Darf ich mich vorstellen?
Mein Name ist Rüdiger Schellhaas-Eberle.
Ich bin Pfarrer „im Unruhestand“ und werde ab 1. Dezember 2021 die nebenamtliche Verwaltung der Pfarrstelle Luther- und Friedenskirche übernehmen.
Ich war zuletzt bis 2013 Pfarrer in den Gemeinden Sausenheim-Neuleiningen und Grünstadt. Die Stadt Frankenthal ist mir nicht unbekannt, da ich zuvor in den Jahren 1990-1996 Pfarrer im Pilgerpfad war und in Studernheim gewohnt habe.
Meine Aufgabe in dieser Vertretungszeit sehe ich vor allem darin, den Gemeinden zu helfen, dass bis zur Wiederbesetzung der Pfarrstelle die bisherige Arbeit so gut es geht weitergeführt werden kann. Ich möchte Ansprechpartner und Begleiter sein für die Presbyterien, die Mitarbeitenden und die Gemeindeglieder. Natürlich werde ich die pfarramtlichen Aufgaben nicht in dem Maß ausfüllen können wie der bisherige Kollege oder sein künftiger Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin. Aber ich möchte da sein für die Gemeinden, so gut ich es kann und es meine Kräfte zulassen. Da ich nicht vor Ort, sondern in Laumersheim wohne, werde ich zu festen Zeiten in den beiden Pfarrbüros anwesend sein:
im Pfarramt Lutherkirche donnerstags
im Pfarramt Friedenskirche mittwochs
jeweils von 10 – 12 Uhr.
Ich bin aber telefonisch auch zuhause zu erreichen (06238-7594016) oder per Mail (ruedigerschellhaaseberle-at-t-online.de).
Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen bei Gottesdiensten oder zu anderen Gelegenheiten.
Abschied von Pfarrer Henninger - Wie geht es weiter?
(aus dem Gemeindebrief 9/2021, Autor Martin Henninger)
. . . Die Presbyterien der Luther- und Friedenskirche haben ihre Hausaufgaben gemacht und einen sehr guten Ausschreibungstext verfasst, in dem es u.a. heißt:
„Von dem/der zukünftige/n Pfarrstelleninhaber/in wünschen sich die Gemeinden:
- die Zusammenführung der Pfarrstellen Lutherkirche und Friedenskirche unter Nutzung von Synergieeffekten,
- eine kreative und inspirierende Zusammenarbeit mit dem Team an Mitarbeitenden, um die bestehende Gemeindearbeit fortzusetzen und mit neuen Ideen weiterzuentwickeln, und
- Offenheit und Interesse, über die Kerngemeinde hinaus Menschen zu erreichen.“
Ich hoffe, dass die Ausschreibung bald im Amtsblatt veröffentlicht wird. Noch hat das Dekanat nicht über die Vertretung während der Vakanzzeit entschieden, was angesichts der vielen freien Pfarrstellen im Kirchenbezirk auch nicht leicht ist. Zum Glück sind Luther- und Friedenskirche gesegnet mit einem sehr engagierten Gottesdienstteam, bestehend aus Dr. Matthias Eitelmann, Eike Mönnich und Christiane Rößler, das auch während der Vakanz den größten Teil der Gottesdienste übernehmen wird. Damit eine Person beide Gottesdienste an einem Sonntag übernehmen kann, haben wir beschlossen, während der Vakanzzeit die Gottesdienstzeiten zu verändern. Vom 17. Oktober an beginnt der Sonntagsgottesdienst in der Friedenskirche eine halbe Stunde früher als bisher, also um 9.30 Uhr, in der Lutherkirche eine halbe Stunde später um 10.30 Uhr.
Mein Dienst endet offiziell am 30. November 2021. Vorher werde ich als „Abkühlungsphase“ einige Wochen Resturlaub nehmen, um dann in der Advents- und Weihnachtszeit das Gottesdienstteam wieder zu unterstützen.
Der Abschiedsgottesdienst mit anschließendem Fest ist am 3. Oktober um 14 Uhr in der Lutherkirche geplant. . . .
… wie bekommt eine Kirchengemeinde eigentlich einen neuen Pfarrer oder eine neue Pfarrerin?
(Auszug aus dem Gemeindebrief 9/2021)
Wenn Pfarrer Henninger Ende November in den Ruhestand eintritt, wird auf die Luther- und Friedenskirche zunächst eine Zeit der Vakanz zukommen, bis die Pfarrstelle wieder besetzt ist. Abgeleitet vom lateinischen Wort vacare ‚leer stehen‘ bedeutet dies, dass die Kirchengemeinden für eine gewisse Zeit ohne einen hauptamtlichen Pfarrer auskommen müssen – aber Sie können sich sicher sein, dass die Presbyterien der beiden Gemeinden daraus keine spürbare Zeit der Leere entstehen lassen werden, was die Gemeindearbeit oder das Kirchenleben angeht!
Doch wie kommt eigentlich eine Gemeinde genau an einen neuen Pfarrer oder eine neue Pfarrerin? In der Verfassung der Evangelischen Landeskirche der Pfalz ist dies folgendermaßen geregelt. Die Besetzung einer Pfarrstelle erfolgt im Wechsel: mal durch Gemeindewahl und mal durch Ernennung seitens der Kirchenregierung. Dies bedeutet konkret, dass einmal das Presbyterium – inklusive des erweiterten Presbyteriums – entscheiden darf, wer die Pfarrstelle zukünftig besetzen soll. Und beim nächsten Mal ist es die Kirchenregierung, die die Wahl des neuen Pfarrers oder der neuen Pfarrerin trift. Da Pfarrer Henninger seinerzeit 2008 durch das Presbyterium der Lutherkirche gewählt wurde, wird seine Nachfolge auf die Pfarrstelle Luther- und Friedenskirche von der Kirchenregierung bestimmt.
Der Wahl des neuen Pfarrstelleninhabers geht indessen eine Ausschreibung der Pfarrstelle im Amtsblatt voraus, auf die sich Interessenten bewerben können. Die Presbyterien der beiden Gemeinden haben hierfür gemeinsam einen Entwurf für die Ausschreibung auf die frisch geschaffene gemeinsame Pfarrstelle Luther- und Friedenskirche erarbeitet: ein Text, in dem die Profile der jeweiligen Gemeinden in ihrem Facettenreichtum skizziert werden. Der oder diejenige, der die Pfarrstelle Luther- und Friedenskirche zukünftig innehaben wird, hat sicherlich eine anspruchsvolle Aufgabe vor sich – und gleichzeitig kann er oder sie sich auf zwei attraktive Gemeinden freuen, die sich je durch eine Vielfalt an Gemeindearbeit auszeichnen. Wir dürfen also sehr gespannt sein auf den weiteren Prozess, der – auch wenn in diesem Turnus die Wahl bei der Kirchenregierung liegt – ein Stück weit von den beiden Gemeinden begleitet wird.
Eine kleine Gruppe von PresbyterInnen aus den beiden Gemeinden setzte sich im Juni über ZOOM zu einem äußerst konstruktiven Gespräch mit Oberkirchenrätin Marianne Wagner zusammen, der zuständigen Personaldezernentin für die Pfarrerinnen und Pfarrer der Landeskirche. Nach diesem sehr angenehmen Austausch dürfen wir zuversichtlich davon ausgehen, dass die Landeskirche eine gute Wahl im Sinne der beiden Kirchengemeinden treffen wird – und einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin bestimmt, der oder die in die zweifellos großen Fußstapfen von Pfarrer Henninger tritt.
Lutherkirche und Friedenskirche: Zwei Kirchengemeinden - ein gemeinsamer Weg
(aus dem Gemeindebrief 6-8/2021, Autorin Stephanie Zimmer)
Die Kirchengemeinden stehen aktuell vor vielen Herausforderungen. Da ist zum einen der „Corona-Alltag" zu managen. Zum anderen tragen sinkende Mitgliederzahlen sowie Personalnot bei Pfarrer*innen und im Ehrenamt dazu bei, dass sich einige Aufgaben schwieriger gestalten lassen.
Umso wichtiger ist es deshalb, sich mutig und mit Gottvertrauen der neuen Situation zu stellen und vorhandene Ressourcen besser zu nutzen. Die Luther- und Friedenskirche möchten deshalb den bereits gemeinsam eingeschlagenen Weg zusammen weiter gehen. Die gemeinsamen Projekte – allen voran der gemeinsam-anders-gottesdienst – wurden von den Mitgliedern beider Gemeinden positiv angenommen. Nach Beschluss der Presbyterien sollen weitere Projekte folgen.
Der neu gestaltete Gemeindebrief, den Sie gerade in den Händen halten, ist eines davon. Beide Gemeinden präsentieren sich darin in einem eigenen Teil. Darüber hinaus erhält der Leser aber in einem gemeinsamen Teil einen Überblick über die Angebote beider Gemeinden. Der neue Gemeindebrief bietet somit mehr Informationsmöglichkeiten auf einen Blick.
Ein weiteres Projekt der beiden eigenständigen Gemeinden wird die Ausschreibung einer gemeinsamen Pfarrstelle sein. Schon im Jahr 2012 hatte der Bezirkskirchenrat beschlossen, dass Luther- und Friedenskirche einmal von einer gemeinsamen Pfarrstelle betreut werden sollen. Nachdem Pfarrerin Gertrud Lugenbiehl-Spindler in den Ruhestand gegangen war, wurde daher Pfarrer Martin Henninger mit der Vertretung beauftragt. Ihm war es wichtig, dass beide Gemeinden selbständig bleiben und ein eigenes Presbyterium behalten. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Wichtig ist es, hier zu unterscheiden zwischen Pfarrstelle und Kirchengemeinde. Die Pfarrstelle umfasst den Bezirk, den ein Pfarrer*in betreut. Dieser Bezirk kann auch zwei selbständige Kirchengemeinden mit eigenen Presbyterien umfassen.
Da die Pfarrstelle Friedenskirche nicht mehr besetzt werden wird, hat Frau Oberkirchenrätin Marianne Wagner darum gebeten, die entsprechenden Beschlüsse zu fassen, damit, wenn Pfarrer Henninger in den Ruhestand geht, eine Pfarrstelle für beide Gemeinden ausgeschrieben werden kann. Die neue Pfarrstelle soll den Namen „Pfarramt Luther- und Friedenskirche“ tragen.
Im Alten und Neuen Testament gibt es viele Beispiele, dass sich die Gläubigen im Vertrauen auf Gott gemeinsam auf einen neuen Weg begeben. Dieses Gottvertrauen wünsche ich uns allen in der Luther- und Friedenskirche.
Zum Namen des Pfarramts „Luther- und Friedenskirche"
(aus dem Gemeindebrief 6-8/2021, Autor Matthias Eitelmann)
Namen sind wichtig und prägend – sie stiften Identität und dienen dazu, Vertrautes zu benennen und darauf Bezug zu nehmen. Dies gilt nicht nur für Personennamen, die gerade bei Neugeborenen mit viel Bedacht gewählt werden, sondern auch für die Namen unserer Kirchengemeinden. Namenspate für die Lutherkirche ist der Reformator höchstpersönlich; der Name der Friedenskirche verweist auf das Jesuswort „Friede sei mit euch!“ (Johannesevangelium 20,21), ein Gruß, der die Gottesdienstbesucher freundlich empfängt, wenn sie das Kirchengebäude betreten.
Nachdem beide Kirchengemeinden nun zu einem Pfarramt zusammengelegt wurden, trafen sich die beiden Presbyterien, um diesem einen Namen zu geben. „Frankenthal West“? Das klingt doch zu sehr nach einer abstrakten Verwaltungseinheit. Ein gänzlich neuer Name? Das wäre weniger identitätsstiftend denn identitätsverwirrend gewesen. Die Presbyterien waren sich schnell einig, dass an den bekannten Namen festgehalten werden sollte – und so fiel die Wahl auf „Pfarramt Luther- und Friedenskirche“. Zwei Gemeinden rücken eng zusammen – und genau das drückt das altvertraute Wörtchen „und“ ja aus: als „Binde-“ oder „Fügewort“, wie es in der Grammatik bezeichnet wird, fasst es Individuen zu einem gemeinsamen Ganzen zusammen und ordnet sie gleich.
Die Namensgebung folgt dabei interessanterweise so manchen in der Sprachwissenschaft beobachteten Prinzipien. Die Entscheidung gegen ein „Pfarramt Lutherkirche und Friedenskirche“ hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Sprache so gut es geht, Wiederholung vermeidet – besonders dann, wenn Wiederholung Wohlklang gefährdet. „LutherKIRCHE und FriedensKIRCHE“ hakt aus genau diesem Grund. Und auch die Reihenfolge „Luther- und Friedenskirche“ (anstelle von „Friedens- und Lutherkirche“ fügt sich in bekannte Muster ein. Bei sogenannten Zwillingsformeln zeigen sich insofern klare Präferenzen in der Reihenfolge, als Wörter mit kurzen Vokalen eher vor Wörtern mit langen Vokalen stehen (so z.B. in „klipp und klar“). Oder Wörter, die mit einem Konsonanten beginnen, stehen tendenziell vor Wörtern, die mehrere Konsonanten am Wortanfang haben (so z.B. in „hegen und pflegen“). Zugegeben, es gibt auch zahlreiche Ausnahmen – dennoch sind die Tendenzen sehr deutlich. In unserem Fall steht somit das Wort mit einem Konsonanten im Anlaut und kurzem Vokal („Luther“) vor dem Wort mit zwei Konsonanten im Anlaut und langem Vokal („Frieden“).
Übrigens: Gibt man „Luther- und Friedenskirche“ in Google ein, erhält man eine recht überschaubare Liste an Treffern. Manche davon beziehen sich auf genau unsere Kirchengemeinden – bei anderen handelt es sich um Projekte, die andernorts eine Luther- und Friedenskirche angestrengt haben. Ein gemeinsames Pfarramt mit dem Namen „Luther- und Friedenskirche“ erscheint dennoch einzigartig – und wir dürfen gespannt sein, welche Spuren wir in Zukunft hinterlassen.