Beerdigung
Bei der Beerdigung nehmen wir Abschied von einem Menschen, den Gott einmalig geschaffen hat und der daher auch ein einmaliges Leben führen durfte.
Daher darf und soll bei einer Beerdigung das Leben des oder der Verstorbenen mit seinen Höhepunkten und auch mit den schwierigen Zeiten noch einmal bedacht und zur Sprache gebracht werden.
Für Sie, die Angehörigen, ist das eine schwere zeit. Sie haben vielleicht den Verstorbenen durch eine Zeit der Krankheit begleitet, was Kraft gekostet hat. Oder der Tod kam plötzlich und unerwartet; damit müssen Sie erst einmal fertig werden.
Darüber hinaus gibt es Vieles zu erledigen: Behördengänge, Verständigung der Familie, der Freunde und Bekannten, des Pfarrers.
Mein Rat: Nehmen Sie sich Zeit für eine stille Stunde. Überlegen Sie, für sich alleine oder mit anderen zusammen: Was hat dieser Mensch für mein Leben bedeutet. Woran denke ich gerne? Gibt es etwas, mit dem ich schwer zurecht komme? Muss noch etwas vergeben werden? Weiter unten steht ein Gebet, das Ihnen helfen kann.
Gerne trifft sich Ihr Pfarrer mit Ihnen. Vieles kann dabei zur Sprache kommen. Zur Vorbereitung des Beerdigungsgottesdienstes hilft es, sich die Lebensdaten des Verstorbenen zu vergegenwärtigen und zu überlegen, was besondere Erlebnisse oder typische Charaktereigenschaften gewesen sind.
Ihre Luthergemeinde nimmt Anteil an Ihrer Trauer. Daher wird der Name des Verstorbenen noch einmal im Gottesdienst (in der Regel am Sonntag nach der Beerdigung) genannt und ins Gebet eingeschlossen. Und am Ewigkeitssonntag, dem Sonntag vor dem 1. Advent, werden alle Namen noch einmal genannt und eine Kerze für sie angezündet.
In den letzten Jahren hat sich eine Vielfalt an Beerdigungsformen entwickelt.
- Die traditionelle Beerdigung mit einem Gottesdienst in der Friedhofshalle; danach geht man zur Aussegnung zusammen ans Grab.
- Die Trauerfeier in der Friedhofshalle und die Beisetzung der Urne zu einem späteren Zeitpunkt.
- Es gibt Beerdigungen im Ruheforst und auch Trauergottesdienste in der Kirche.
In den letzten Monaten haben sich immer wieder Probleme mit Beerdigungsinstituten ergeben, die meinten: Wenn man einen Pfarrer nicht sofort erreicht, ist er nicht da. Was dabei oft vergessen wird: Pfarrer haben auch Schule und Konfirmandenstunde zu halten, machen Geburtstagsbesuche oder sind im Kindergarten. Dann ist das Handy aus. Wenn aber eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ist, dann ruft der Pfarrer zurück, sobald er wieder zu Hause ist. Und falls Ihr Pfarrer einmal Urlaub haben sollte - die Vertretung ist geregelt. Wir Pfarrerinnen und Pfarrer bitten einfach um Verständnis dafür, dass wir aus den oben genannten Gründen nicht immer sofort erreichbar sind. Wir bemühen uns aber, so bald wie möglich Kontakt mit den Angehörigen aufzunehmen.
Gebet zum Abschied
Ich bin gewiss,
dass weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte noch Gewalten,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes
uns trennen kann von der Liebe Gottes,
die er uns in Jesus Christus gezeigt hat.
(Römer 8, Vers 38-39)
Gebet:
Herr, unser Gott,
du hast ....... aus unserer Mitte genommen.
Wir befehlen ihn/sie in deine Hände.
Nimm ihn/sie auf in dein himmlisches Reich.
Wir denken an die guten Stunden, die wir gemeinsam erleben durften.
Wir denken an die guten Erinnerungen, die uns verbinden.
Wir denken zugleich an Versäumnisse, an Schuld und Missverstehen, die immer auch zu unserem Menschsein und zu einem gemeinsamen Weg gehören.
Gib Kraft zum Abschiednehmen und Loslassen.
Gott, du hast gesagt:
„Ich-werde-da-sein – das ist mein Name.”
Wir bitten dich: Sei du für uns, was dein Name sagt, und tu, was du versprochen hast:
Sei du der Gott, der mitgeht, durch unseren Schmerz, durch unser Weinen, durch diesen Tod ins Leben.
Amen.